Hallo ihr Lieben,
nach der Horrorfarm in Rockhampton ging es weiter nach Airlie Beach. Von dort aus ging der 3 tägige Segeltrip zu den Whitsunday Islands los. Ich war so unglaublich aufgeregt und wusste nicht wohin mit meinem Glücksgefühl. Ich habe die ganze Zeit bis zur Abreise dämlich vor mich hingegrinst.
Airlie Beach ist ein richtig süßer, australischer Küstenort mit einer langen Straße voller Shops, Restaurants und Bars. Es gibt auch Strände, wobei ins Wasser darf man nicht gehen. Alle Orte nördlich von Rockhampton gelten als Quallengebiet.
Mein Hostel war auch sehr entzückend, ein bisschen abseits zwar, hat aber einen großen Garten mit Liegestühlen, Hängematten, Swimmingpool und fantastischer Aussicht. Ich konnte hier gemütlich die Ruhe vor dem Sturm genießen, mein Buch lesen und mich dämlich grinsend auf den Segeltrip vorbereiten.
Für so etwas einfaches wie ein Segeltrip muss man witzigerweise einige Regeln beachten. Bring keine Taschen oder Rucksäcke mit Reißverschluss! Verpacke alles in einfachen Plastiktüten (Aha!). Bring keine Glasflaschen (ok das macht Sinn). Bring keinen Rotwein (ok das macht keinen Sinn. Haben die etwa Angst, dass wir alles verschütten? Hallo? Wir sind erwachsene, vertrauenswürdige Menschen! Oh Moment, hab vergessen es sind ja Engländer an Bord..). Bring keine Bananen (wieso nicht!!!??? Ich mag Bananen!).
Am 7.4. traf sich die ganze Crew des Maxi Apollo Bootes am Hafen von Airlie Beach. So ziemlich jeder Passagier hatte 4 Liter Goon (Wein aus dem Plastiksack) mitgebracht.
Das Publikum war wieder einmal sehr gemischt. Deutsche, Engländer (diese beiden Nationen sind überall dabei), Holländer, Kanadier, Franzosen, Schweizer und eine Österreicherin (das wär dann mal ich..).
Wir hatten einen Skipper, einen Koch und einen unglaublich feschen, neuseeländischen Tauchlehrer dabei.
Das Boot Maxi Apollo machte damals in den 70ger Jahren bei einigen Segelrennen und Tunieren mit und staubte dabei viele Preise ab. Nun ist es eine Touristenattraktion, mit der wir zu den Whitsunday Island segeln. Gemütlich ist es auf dem Boot nicht! Da es ja eigentlich ein Rennboot ist, gibt es keine feinen Sitzgelegenheiten, Bänke, Polster oder so. Nein! Wir mussten es uns auf dem ewig harten Boden an Deck gemütlich machen. (Mein Hintern tat noch nach einem Monat weh!).
Die ersten zwei, drei Stunden an Boot waren der reinste Horror! Ich musste mich erst einmal an das Bootleben gewöhnen, einen Punkt am Horizont fixieren und dabei versuchen nicht vom Boot zu rutschen, vor lauter schief segelt das Boot.
Am Nachmittag kamen wir bei einem der Höhepunkte an. White Haven Beach - das Wahrzeichen der Whitsundays. Das Paradies auf Erden. Hier ein paar Bilder:
Nach der kurzen Wanderung zum Aussichtspunkt gingen wir hinunter zum Strand. Jeder von uns hatte einen Anti-Stinger-Suit (Anti-Quallen-Neoprenanzug) bekommen, mit dem wir im Wasser planschen können. Ich weiß, auf dem nächsten Bild hab ich den nicht an, aber wie würde es denn aussehn, wenn ich da im Paradies mit einem Pinguinkostüm herumlaufe?
Die kleine, zierliche Engländerin Sarah, mit ihren falschen, riesen Brüsten hat es nicht geschafft den Anzug richtig anzuziehen (Reißverschlus wird hinten zugemacht). Nein! Sie hatte den Reißverschluss vorne und nur halb zu, damit man ihre riesen-falschen Brüste sieht. Oh Mann!
Jaja die Gruppe selbst war etwas eigenartig. Ich kann nicht behaupten, dass ich die Whitsundays in vollen Zügen genießen konnte, denn einige aus der Gruppe waren mir schier zu hart. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass mir das viele Reisen und Partymachen zu viel wurde. Ich war wohl mit meiner Energie etwas am Ende und wollte diesen Ausflug ruhiger angehen.
Abends saß ich dann mit der "ruhigen" Gruppe bei einem Glas Wein auf dem harten Boden zusammen, während sich die "verrückte" Gruppe (bei der ich sonst immer dabei bin) mit Trinkspielen die Birne weggeschossen hatte.
Abends saß ich dann mit der "ruhigen" Gruppe bei einem Glas Wein auf dem harten Boden zusammen, während sich die "verrückte" Gruppe (bei der ich sonst immer dabei bin) mit Trinkspielen die Birne weggeschossen hatte.
Die Buchten, in denen wir über Nacht Anker legten, waren unbeschreiblich schön. Die Ruhe, die Idylle, das Rauschen des Meeres, die singenden Seevögel und die aufgehende Sonne machten den Moment fast perfekt - wäre da nicht der ewige Gestank nach Alkohol.
Untertags wurde viel geschnorchelt. Das Riff der Whitsunday Islands gehört zum Great Barrier Reef, wobei die Unterwasserwelt hier nichts besonderes ist. Im Vergleich zu den Tauch- und Schnorchelgängen die ich bei Cairns, Port Douglas und Lady Elliot Island unternommen habe, war das hier ein Schritt nach hinten.
Ein Tauchgang war im Preis inkludiert. Von 24 Backpacker hatten genau 3 Leute einen Tauchschein-> eine davon war ich :).
Der Tauchgang hier war unspektakulär und viel zu hektisch. Die anderen 21 Backpacker durften alle einen Probetauchgang machen. Unser Tauchguide war damit den ganzen Tag beschäftigt und eben dementsprechend hektisch bei der Sache.
Wir hatten somit viel zu viel Zeit an diesem Platz verbracht. Alle waren schon vom vielen Schnorcheln erledigt, hungrig und durstig und mussten aber noch 2 Stunden am Strand warten, bis uns jemand von der Crew mit dem Dingi abholen kam. Die armen blassen Deutschen und Engländer wurden ganz schön von der Sonne verbrannt. Auch mich hat es an der Nase und den Lippen erwischt! Aua!
Einer der Backbacker hatte eine GoPro dabei und viele coole Unterwasserbilder geschossen.
Der letzte Strand an dem wir Halt gemacht haben, war neben dem White Haven Beach der schönste.
Der Strand ist Heimat vieler Schildkröten, mit denen man hier schwimmen kann. Das war richtig super! Ich bin einer Wasserschildkröte noch nie sooo nahe gekommen :D
Hier wurde nur noch Blödsinn gemacht. Wir haben Pyramiden gebaut, Kinderspiele gespielt (Fangen) und am Strand die Aussicht genossen.
Hier haben wir das Wort MAXI APOLLO versucht festzuhalten.
Wenn ich so im Nachhinein an den Trip denke, denke ich an die vielen positiven Eindrücke, die ich gesammelt habe und noch dazu war das Wetter perfekt. Diese Inseln sind wohl eine der schönsten Gegenden auf der Welt.
Zurück im entzückenden, ruhigen Hostel in Airlie Beach musste ich mich schon für den Ausgang herrichten. Wir trafen uns um 7 Uhr abends in einem Lokal. Ich habe mich tapfer dazu gezwungen gut gelaunt zu sein und das Tanzbein zu schwingen. Ich konnte es kaum erwarten mich am nächsten Tag auszuruhen, denn eine solche Tour ist doch sehr kräfteraubend.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, waren meine sonnengebrannten Lippen auf das 5-fache angeschwollen und ich kam mir vor wie ein Fisch! So also fühlt es sich an, wenn man eine Schönheitsoperation hinter sich hat! Ich sah so unglaublich lächerlich aus. Mir blieb nichts anderes übrig, als meine Lippen mit Benpanthen zu behandeln und jeglichen, menschlichen Augenkontakt zu vermeiden. Herausforderung angenommen! Ich hab den ganzen Tag geschlafen!
Als die Schwellung dann stetig zurück ging, sah ich einmal wie schön es sein kann richtig kräftige, füllige Lippen zu haben - sah aus wie ein Hollywoodstar tihihi.
Weiter ging es nach Townsville! Schon seit ein paar Tagen war in den Nachrichten die Rede von einem Tropenzyklon. Da ich die österreichischen Wetterberichte wie morgen-gehen-wir-im-schnee-unter-oh-siehe-da-es-hat-20-grad gewöhnt bin, habe ich der Zyklonvorwarnung nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Im Bus war eine Backpackerin die im Internet die Nachrichten las und ganz aufgerecht erklärte, dass der Busveranstalter Greyhound die Strecke Townsville-Cairns für die nächsten 4 Tage komplett storniert hat! Oh Oh!
Premier Motor Service ist ein weiterer großer Busveranstalter, der seine Kunden nicht ganz so im Stich lies und jeden Tag (außer Montag) nach Cairns fuhr. Die Autobahn und die wichtigen Straßen waren überflutet und Premier musste einige Umwege im Kauf nehmen, aber so wie Greyhound einfach GAR NICHT fahren, das kann es ja auch nicht sein! Was wenn jemand einen Flug von Cairns nach irgendwohin gebucht hat? Pech gehabt?
Ich habe meinen Aufenthalt in Townsville sicherheitshalber auf 4 Nächte ausgedehnt und den Premierbus für Dienstag nach Cairns gebucht.
3 von 4 Tagen hatte es durchgeregnet. Es war zwar nicht kalt, aber immer nass. In meinem Zimmer hatte ich ein Stockbett gleich neben dem Fenster ergattert und konnte nachts, als der Zyklon auch Townsville erwischte, das Spektakel betrachten. Der Wind war so stark, dass ein lautes pfeifendes Geräusch entstand, die Palmen neben dem Hostel wurden fast weggeweht und ich konnte nicht schlafen.
Wie gut, dass ich ein weiteres entzückendes Hostel erwischt habe, wo ich auch einige von der Whitsundays-Gruppe wieder getroffen habe.
Was macht man nun an regnerischen Tagen, außer Filmschauen und Game of Thrones lesen? Das Aquarium und die Museen haben aufgrund vom Zyklon geschlossen (HÄH? Wieso? Weils ein bisschen regnet? Macht nicht wirklich viel Sinn, Leute!).
Einmal bin ich mit dem Bus in das große Stockland Einkaufszentrum von Townsville gefahren und hab mir pinke Laufschuhe gekauft. Meine lieben Eltern haben mir ja zu Ostern ein bisschen Geld überwiesen (keine Ahnung wieso, denn zu Ostern beschenken wir uns eigentlich nie! Trotzdem Danke :D). Muss wohl daran liegen, dass ich ihnen verraten habe ein bisschen zugenommen zu haben. "Du kannst dir von dem Geld ja Laufschuhe kaufen!".. Hach was für eine fürsorgliche Mutter :P
Der einzige Grund weshalb ich nach Townsville gekommen bin, war damit ich einen Tagesausflug auf Magnetic Island machen kann. Da hat es die Wetterfee ja einmal gut gemeint und den Montag zu einem sonnigen, warmen Tag gemacht. Optimal!
Es war herrlich. Ich war den ganzen Tag wandern (habe sogar 2 Schlangen gesehen, was ein bisschen beunruhigend ist, denn ich war allein am weg, aber die haben sich eh gleich verzischt).
Diese Insel mit den herrlichen Wanderwege ist einer meiner liebsten Gegenden in Australien. Kann ich nur empfehlen. Einige mieten sich ein Auto oder ein Moped, wach ich nicht wirklich verstehen kann, die verpassen ja alles :P.
Das war ein schöner, anstrengender, befriedigender Tag :D.
Der Premierbus nach Cairns war gerammelt voll! Dienstag war der erste Tag, dass alle Busse wieder nach Cairns fuhren. Unterwegs konnte ich die Verwüstung von Tropenzyklon Ita sehen. Einige Bäume sind umgefallen und Felder neben der Straße waren unter Wasser.
Die Zeit in Cairns habe ich mehr oder weniger nur mehr damit verbracht herzuwarten denn freitags ging es wieder zurück nach Tasmanien. Die Luftfeuchtigkeit hier in Cairns war sehr hoch und ich wurde mit ständigen Kopfweh durch den Tag begleitet.
Die Anreise nach Tasmanien fühlte sich wie eine reine Ewigkeit an.
Da das Hostel gratis Shuttlebusse zum Flughafen anbietet, der letzte aber um 5 Uhr fährt, war ich viel zu Früh am Flughafen. Um halb zehn abends ging mein Flug nach Melbourne, wo ich Mitternachts ankam. Da ich ja so unglaublich intelligent bin habe ich kurz vor Abflug einen Kaffee getrunken. Oh siehe da, ich habe im Flieger eine ganze 3er Reihe für mich, da kann ich mich hinlegen und schlafen! Das mit dem Schlaf hat natürlich nicht geklappt! Verdammt!
Der Weiterflug nach Hobart geht um 6 Uhr früh. Die Zeit bis zum Check In habe ich wie ein Sandler, eingehüllt im Schlafsack am harten Boden vom Flughafen in Melbourne filmschauend verbracht, wo ich es sogar noch geschafft habe mich zu verkühlen, toll -.-. Irgendwie haltet es der Flughafenbetrieb wohl für eine Platzverschwenung Sitzgelegenheiten zur Verfügung zu stellen. Kurz gesagt: ein Horror!
Als ich schlussendlich fröhlich schneutzend im Flieger nach Tasmanien saß, den Sonnenaufgang gonoss, kurz danach weggenickt bin - jetzt ist es zuspät zum Schlafen Gabi - empfand ich ein riesen Glücksgefühl, eine riesen Vorfreude..
Als ich am Flughafen in Hobart aus dem Flugzeug ausgestiegen bin und mir die 14° kalte Luft ins Geschicht gepeitscht hat und mich der Geruch nach frischer Morgenluft überwältigte, kam es mir vor als wär ich zu Hause. Ein schönes Gefühl..
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