Unglaublich wie die Zeit vergeht. Kaum ist der letzte Blogeintrag veröffentlicht, hör ich eine Woche später meine Mutter wieder im Skype "Gabi du musst Blog schreiben!" Trotzdem lass ich mir immer lange genug Zeit. Sowas passiert leider, wenn man alles jeden Tag auf Morgen verschiebt. 'Tschuldigung :P
Wie die Überschrift geltend macht, berichte ich in diesem Eintrag über 4 Orte. 4 Orte an der Küste von New South Wales. Die Geschichten über die Orte der Küste von Queensland spar ich mir für den nächsten Eintrag :)
Macht euch auf einen langen Eintrag gefasst, es gibt viel zu berichten.. Ich möchte euch ein Gefühl vermitteln wie das Reisen auf der australischen Ostküste so abläuft..
Also zurück auf Anfang..
Kapitel Nummero Eins: SYDNEY
Naja mittlerweile wisst ihr ja, dass ich nicht gerade der größte Fan von Großstädten bin.. Sydney ist zwar gewaltig schön, aber halt sehr hektisch.. Das gute an Sydney ist definitiv das immer schöne Wetter :D
Ich war ja schon zuvor 2x in Sydney, also an Museen, Aquarien, Harbour Bridge und solches Zeugs habe ich schon genug gesehen. Also diesesmal starte ich früh am Vormittag (war zu stickig im Zimmer um länger zu schlafen) und wandere einfach mal ziellos durch die Stadt und .. und ungefähr so war es am ersten Tag..
Groß - viele Leute - viele Ampeln - Hektik - Autos - Hitze - keine Ahnung wo es zum nächsten Shoppingcenter geht - auf Fischmarkt land - toll :/ - verwinkelte Straßen - kein Überblick - kein ruhiges Plätzchen find um Karte zu studieren - verdammter Wind bläst die Karte weg - mit Leute mitmarschier - am Hafen land - Eis essen - hin und wieder mal Foto machen - Füße aua - alles zu stressig - irgendwie zurück ins Hostel find - Schuhe aus - pennen
Ich bin am nächsten Tag zum Manly Beach gefahren. Rein in die Fähre, sehr schöne Überfahrt genossen, mit super Ausblick auf den ganzen Hafen und die ruhigeren, grünen Vorörtchen, vorbei an großen Yachten und viele Kayakfahrer und 40 Minuten später bin ich dann angekommen.
In dieser Woche fand am Manly Beach die Australian Open Surf Competition statt. Surfen ist in Australien ein sehr beliebter, angesagter Sport und das bekam man auch bei diesem Strand zu spüren. Die Stimmung war gewaltig und das Zuschauen auch sehr unterhaltsam. Des Weiteren habe ich meine liebe, verrückte Anja, mit der ich wochenlang in Tasmanien zusammen gearbeitet habe, wieder getroffen.
Anja besucht in Surfers Paradise einen 10 wöchigen Englischsprachkurs und macht mit ihren Freunden jedes Wochenende Ausflüge. Wie der Zufall so will, war sie genau dieses Wochenende in Sydney (einer der vielen Zufälle, die noch folgen werden :P)... uhhh lucky me :D
Am nächsten Tag war ich dann am Bondi Beach. Da der ja so wahnsinnig beliebt ist, musste ich da auch mal hin. Aber der ist viel zu voll!! Wo ist die Ruhe und Idylle?
Das Hostel Woodduck Boomerang war auch nicht gerade der Hit, denn die vielen Langzeit-Backpacker, die dort wohnen, sind eine große eingeschweiste Gruppe und in meinem Zimmer waren auch nur Pärchen und Freunde. Von dem her war es schwer unter Leute zu kommen.
Ich hab mich dafür anderweitig beschäftigt.. Laptop an.. Livestream an.. und los geht die Abfahrt :D
Nach vier Tagen gings weiter nach Port Macquarie :D
Kapitel Nummero Zwei: PORT MACQUARIE
Es war super hier! Ich liebe diese kleinen gemütlichen Örtchen mit den kleinen gemütlichen Hostels, wo du nach 5 Minuten genau jeden kennst! Echt klasse! Ich wusste sofort, dass ich mich hier wohlfühlen werde und hab auch gleich auf 4 Nächte verlängert.
Abends waren wir immer eine große Gruppe an Backpackers und haben Trinkspiele gespielt.. Im Laufe dieses Blogeintrags werde ich vermutlich noch viel von Partymachen erzählen, denn das ist ein Muss an der Ostküste, kann aber mit der Zeit echt verdammt anstrengend sein.
Am liebsten Spiele ich Kings Cup. Da zieht man eine Karte und jede Karte hat eine andere Bedeutung. Zum Beispiel, wenn ich die Königin ziehe bin ich der "Questionmaster"! Niemand darf Fragen von mir beantworten. Bei einer Gruppe von 12 Leuten vergisst man das schnell und wenn ich dann mal so nebenbei nachfrage "Ach wie war nochmal dein Name?" und derjenige beantwortet die Frage, muss er trinken. Sobald ein anderer die Königin zieht, ist derjenige der neue Questionmaster. Und so hat jede Karte seine eigene Regel. Aber die zähl ich jetzt nicht alle auf :P
Achtung! Wenn der riesige Jengaturm fällt, bist du dran! Du hast drei mögliche Strafen zur Auswahl. 1. Du ziehst ein Putzfrauenkostüm an und machst für eine halbe Stunde das ganze Hostel sauber.. 2. du trinkt ein Glas, wo wir alles mögliche an alkoholischen Getränke reinmischen (eher eklig).. oder 3. du läufst nackt die Straße rauf und runter.
Es wundert mich ehrlich gesagt, wie viele Variante Nummer 3 gewählt haben haha. Wie gut, dass ich nie den Jengaturm zerstört habe!
Brom hat sich fürs Saubermachen entschieden. Hätte ich vermutlich auch gemacht!
Jeder Jengaklotz hat eine Nummer und es gibt eine Liste mit den Regeln und 3 verschiedene Level. Wir fangen bei Level 1 an, das harmlose Level, wo Kleidung getauscht wird, Gesicht angemalt wird, usw.
Zu den Fotos: Also zum Beispiel, wenn du den Jengaklotz Nummer 8 herausziehst, musst du einen Helm und Brille tragen (für den Rest des Spieles) oder bei Nummer 24 musst du den ganzen Abend zu einem Schiff reden. Das sind noch die harmlosen Regeln!
Nach einer gewissen Zeit wird abgestimmt, ob wir auf Level 2 aufsteigen wollten. Da muss dann bei bestimmten Klötzen ein Kleidungsstück weg, oder du musst auf diesen und jenen Schoß sitzen für die nächste Runde.
Level 3 ist dann schon wilder und ich verschone euch mit den Regeln lieber :P.
Untertags bin ich gerne die Küste entlang gewandert, oder hab am Strand Schlaf nachgeholt -> Nebeneffekt vom Partymachen -> ständiger Schlafmangel.. Das Problem in den Mehrbettzimmern ist, dass wir mindestens zu 6t sind und meist nur ein kleiner Miniventilator im Zimmer ist, der mehr Lärm macht, als Luft aufwirbelt und nebenbei ein unglaublicher Staubfänger ist. Um ungefähr 7 Uhr in der Früh hat man das Gefuehl man schmilzt und man braucht unbedingt eine kalte Dusche, aber natürlich kann man sich nicht aufraffen, dreht sich nochmal um, versucht weiterzuschlafen, gibt es dann um spätestens halb 9 auf, steht auf, hat den Brummschaedel, nimmt sich vor am Strand weiterzuschlafen..
Mit 4 Freunden aus dem Hostel (Deutsche, Engländerin, Engländer und Holländerin) habe ich mir eine Sunsetcruise gegönnt -> Sonnenuntergang Schifffahrt xD. Wieso klingt alles in Deutsch so lächerlich? Und danach haben wir uns noch Fish & Chips (Fisch und Pommes) gegönnt. Wenn die Australier was können, dann ist es Barbeque, Fish and Chips und Pie!
In Port Macquarie malen Leute die Steine an. Was für viele sehr spektakulär ist. Leider bin ich von der Hafenstadt Horta, auf der Azoreninsel Faial voreingenommen und da kommt einfach nichts rann! Googelt einmal Horta Hafen oder so und seht euch diese Kunstwerke überall an der Hafenpromenade an! Da sind diese lächerlichen Steine in Port Macquarie kritzi kratzi! Aber hier mal ein Foto :P
Für die nächste Sensation meiner Reise muss ich ein bisschen
ausholen.. Wie ein paar vielleicht noch wissen, war ich 3 Jahre zuvor auf einer
Farm auf Kangaroo Islands in Südaustralien. Das war die einzige Farm, wo ich
mich absolut nicht wohl gefühlt habe. Nicht nur weil der Farmer Paul ein
unsympatischer Idiot war, sondern auch wegen der kanadischen WWOOFerin Wanda.
Die hat mir das Leben zur Hölle gemacht! Sie hat mich herum kommandiert, war
herrisch, mürrisch und unfreundlich. Wanda habe ich nie zuvor richtig lachen
gehört und wenn sie grinst sieht sie aus als hätte sie Bauchkrämpfe. Wir hatten damals Sylvester zusammen in dem Strandhaus (Unterkunft für
WWOOFer) verbracht und stundenlang miteinander geredet. Sie hatte mir viel
negatives von ihrer Familie erzählt, weshalb ich dann einsehen konnte, warum
sie kein glücklicher Mensch ist. Trotz dem ganzen intimen und persönlichen
Gerede gings am nächsten Tag ganz gleich weiter. Kein nettes Wort war zu hören.
Weder von ihr, noch von Paul, ganz egal wie sehr ich mich angestrengt habe.
Ich
bin damals einfach abgehaun! Paul wollte mich ja nicht fahren „nein du musst
noch hier bleiben!“. TJA Rucksack gepackt, Autos gestoppt und heil im nächsten
Ort angekommen. Eine Welle der Erleichterung hat mich übersäht und ich war
überglücklich! Überglücklich von diesem schrecklichen Ort geflüchtet zu sein.
Überglücklich, dass ich nie wieder in meinem ganzen Leben eine der Peronen von
Kangaroo Islands wiedersehen muss.. ABER nun ratet mal wer zur gleichen Zeit im
gleichen Hostel in Port Macquarie wohnte.. über 3 Jahre und 1,5 Monate später!
WANDA!
Ich konnte es gar nicht mehr fassen! Wie konnte sie die
ganze Zeit über in Australien bleiben? Ein Work and Travel Visum ist maximal 2
Jahre gültig!? In Port Macquarie gibt es circa 4-5 Hostels, wieso wohnt sie genau dieses?
3 Jahre und 1,5 Monate sind eine lange Zeit.. wieso jetzt!? Wieso
gibt es solche Zufälle? Die Welt ist schon verdammt klein!
Ich hätte sie zuerst beinahe nicht erkannt! Sie hat nun
Rastalocken, aber immer noch die gleich dickliche Figur und immer noch ihre circa 50 Piercings
im Gesicht und Ohren und immer noch den gleich strengen, lebensunlustigen
Ausdruck im Gesicht.
Zuerst hatte ich Schiss! Total! Hat sie mich erkannt? Was
denkt sie wohl von mir? Dass ich einfach abgehauen bin damals, in der
stressigsten Zeit des Jahres, hat sicher nicht für einen positiven Eindruck
meiner Person gesorgt!
Abends hat sie sich immer in ihrem Campervan verkrochen und
ist früh schlafen gegangen, aber ihr Freund (ein irrer, komischer, aber
freundlicher Typ) hat sich bei der Trinkrunde beteiligt und des habe ich auch
gleich auf Wanda angesprochen. Er hat mir eigentlich alles über ihre
Geschichte erzählt. Paul hatte Wanda damals rausgeschmissen (konnte vermutlich
ihre negative Art nicht mehr ertragen) und sie ist dann auf eine andere Farm
(wo sie auch rausgeschmissen wurde) und dann auf eine dritte, wo sie es ganz
nett hatte. Er ist Australier und hat Wanda ein Partner-Sponsorshipvisum
besort weshalb sie länger in Australien bleiben kann. Sie jobt immer wieder in
Hostels herum. Beide haben zur Zeit keinen Job und cruisen einfach mal auf gut
Glück mit ihren Campervan durchs Land.
Nach langem hin und her, hatte ich mich am nächsten Tag dazu
überwunden Wanda anzusprechen und siehe da, sie freute sich mich zu sehen. Hat
mir ihre ganze Geschichte dann nochmal erzählt. Da sie ein paar Monate in Coffs
Harbour gelebt hatte (mein nächster Stopp an der Ostküste), hat sie mir ein paar Tipps gegeben. Zuerst war alles
negativ. Das Hostel Aussitel (das ich schon gebucht hatte) ist Scheiße, in die
Stadt musst du voll lange laufen, meide diese und jene Gegend, da laufen
Punkkids herum, blabla.
Eine Stunde später ist sie dann nochmal auf mich zugekommen
und ist dann mit all den schönen und coolen Sachen herausgerückt, die man in
Coffs Harbour erleben kann. Da haben ihre Augen geblitzt und gestrahlt (ich
kenn mich gar nicht mehr aus, hat sie gerade einen geraucht?). Sie hat mich sogar zum Abschied gedrückt!
Wie gesagt, ich finde das ist eine Sensation. Australien ist
so riiiiesig! Und ausgerechnet hier treffen wir uns wieder!
Ich hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen Port Macquarie zu verlassen. Aber das Gute am Ostkuesten-hinauf-reisen ist, dass man während der Reise ständig die gleichen Leute trifft :D
Kapitel Nummero Drei: COFFS HARBOUR
Coffs Harbour war sogar noch besser als Port Macquarie! Und das Aussitel Hostel war das beste Hostel in dem ich (in meiner bisherigen Hostelkarriere) je gelebt habe! Und ich habe nie irgendwelche Punkkids gesehen! Und ich habe saunette Leute kennen gelernt! Und ich will am liebsten wieder zurück und für ein paar Monate dort einziehn! Nein das war nur ein Witz!
Ich bin dort mit Hanna angekommen. Die Deutsche Hanna, die ich aus dem Hostel von Port Macquarie kenne, ist mit demselben Bus nach Coffs Harbour gekommen und wohnte im gleichen Hostel. Des Weiteren haben wir noch andere Backpacker aus Port Macquarie wieder getroffen. Am ersten Abend wurde gleich gefeiert (fragt mich nicht was wir da eigentlich immer feiern :P) und ich habe noch viele weitere super Leute kennen gelernt.
Wir hatten 3 Schweden im Hostel, die waren irgendwie ganz cool. Mal ganz anders, als die Leute die man sonst immer so trifft. Lange Haare, teilweise Tattoos, super freundlich (bin auf Frank, bei dem bin ich nie so richtig schlau geworten), spielen zusammen in einer Band (ja so sehen die auch aus).
Hab mich am ersten Abend bei der Gruppe, die Dart spielt dazugesellt und eine Passion für Dartspielen entwickelt (meine Lieblingsbeschäftigung für die nächsten paar Abende). Wir sind dann an dem besagten Abend noch zum Creek (Bach auf Deutsch? Oder auch nicht, weil der fließt ja nicht richtig.. Flussarm triffts eher) und da haben wir halt weiter getrunken xD. Später in der Nacht ist dann eine große Gruppe vom Hostel zum Strand gegangen, wo es einen langen Steg gibt. Da sind wir dann runter gesprungen (7 Meter), mitten in der Nacht :D war aufregend :P
Jeden Tag um 11vormittags war eine andere Aktivität angesagt. Sie Aktivitäten werden auf einer Tafel am Tag zuvor ausgeschrieben.
Am ersten Tag sind wir dann wieder zum Steg "Stegspringen" gegangen :)
Später haben wir dann am Strand ein Volleyballnetz gespannt und geschlagene 2 Stunden gespielt. Das Wetter war super! Bewölkt, aber warm, keine intensive Sonne, kein Sonnenbrand -> genial!
Das ist der schönste Hund, den ich je gesehen habe, Leute! Eisblaue Augen, braune Flecken und eine Eleganz am Start sag ich euch! Dieser Hund hat wirklich ein Plätzchen in meinem Blog verdient :P
Am nächsten Tag waren wir am Strand body-boarden (oder
auch boogie boarden genannt). Da habe ich einmal ein bisschen ein Gefühl dafür
entwickelt wie man eine Welle „nimmt“, was später fürs Surfen wichtig ist! Ich
könnte das stundenlang machen, wirklich! Ich liebe das Meer mit den hohen
Wellen :D.. Bis die Finnin Anna, dann von einer Qualle erwischt wurde. Eine
ganz kleine Qualle nur und die hat sie auch nur leicht am Zeigefinger
gestreift. Doch ihr ganzer Arm brannte und wurde taub. Sie ist dann gleich zum
Lifeguard gelaufen. Dort hat sie Essig auf die Stelle gemacht und es wurde auch
gleich viel besser. Trotzdem hatte ich nach dieser „Quallenaktion“ erst einmal
genug vom Body Boarden :P.
Am nächsten Tag stand Surfen am Programm. Zuerst wollte ich
wieder ein Body Board nehmen, weil ich noch nie gesurft bin und es sicher besser wäre mit einem Surfkurs zu beginnen,
bevor man da ins kalte Wasser geschmissen wird. Aber Rob (vom Hostel) wollte
nichts davon hören. „Klar nimmst ein Surfboard. Ich zeig dir die Basics!“ Nach
5 Minuten so-liegt-man-am-Surfboard, so-paddelt-man und so-steht-man-auf gings
gleich los. Ich wurde knallkart ins kalte Wasser geschmissen! Dank meiner
bisherigen Body Board Karriere habe ich echt ein paar gute Wellen erwischt und
bin von der Geschwindigkeit, die so eine Welle drauf hat total überrascht! Ich
hab es sogar ein paar mal geschafft auf die Knie zu kommen und bin einmal für 0,1
Sekunden gestanden. Alle meinten, dass ich mich für die ersten Surfversuche
verdammt gut geschlagen habe!
Die Wellen waren hoch und man wird ja von so einer Welle so
ziemlich an Land gespült, muss dann den ganzen Weg wieder rauspaddeln! Arme
taub – die Wellen peitschen dir ins Gesicht – Salzwasser in der Nase – Nase fühlt
sich seit Monaten einmal wieder richtig „sauber“ an :P
Anstrengend ist es halt! Aber es hat viel Spaß gemacht. Da
weder mein Handy, noch meine Kamera wasserdicht sind, habe ich leider keine
Fotos für euch :/
Weitergings abends mit Dart spielen, Quizshows, Grillen,
Bier, Wein, Kartenspielen. War echt eine schöne Zeit hier in Coffs Harbour und
rate mal.. mir tat es verdammt Leid diesen entzückenden Ort zu verlassen.
Am letzten Abend habe ich 4 Briten kennen gelernt, die zusammen durch Australien cruisen und am nächsten Tag nach Byron Bay fahren. "Magst mit uns mitfahren?", fragte Nyall. Und ich meinte nur so "verdammt! Ich hab ja den Zug schon gebucht". Darauf hin meinten die Briten "Ja und? Fahr halt trotzdem mit uns mit". OK :D. Zugticket storniert -> 25 Dollar zurückbekommen -> 25 Dollar gespart -> ein super Gefühl, als hätte man gerade im Lotto gewonnen :D. War auch ganz lustig mit denen. Viel gequatscht, coole Musik gehört und so. Leider wohnen wir in Byron Bay nicht im gleichen Hostel, aber wie gesagt man trifft sich immer wieder, wie ihr noch feststellen werd.
Kapitel Nummero Vier: BYRON BAY
Woher weiß man welches Hostel am Besten zu einem passt? Man
fragt andere, man sieht sich die Homepages an, oder man bucht einfach mal auf
gut Glück das günstigste Hostel.
Bei dem Hostel in Byron Bay war ich allerdings ein bisschen
heikler. Bis jetzt haben alle Leute, die ich getroffen habe, ihren Aufenthalt
in Byron Bay verlängert, denn da solls ja so toll sein. Ich wusste, dass die
Hostels vor allem über das Wochenende in Byron Bay immer gleich ausgebucht
sind. Also habe ich mich für 5 Nächte entschieden (Dienstag bis Sonntag). 5
Nächte im falschen Hostel können sich wie Jahre anfühlen, deshalb soll es das
richtige sein!
Ich habe mich für das NOMADS ARTS FACTORY entschieden. Nicht
weil es so nah am Strand liegt (ist am weitesten weg von allen Hostels in Byron
Bay), nicht weil es einen schönen Aufenthaltsraum mit großen Flatscreen hat
(der fehlt in dem Hostel nämlich komplett), nicht wegen der sauberen Duschen,
Toiletten und Küchen (sehr schmuddelig, aber was erwartet man sich von einem
Hostel im „Regenwald“?) und auch nicht weil es klein und familiär ist (es ist
riesig!). Sondern weil ich schon immer einmal in einem Tippi schlafen wollte.
Die sind echt klasse! Keine Stockbetten, sondern alles Einzelbetten (endlich
keine Leitern klettern, oder Kopfanhauen – je nach dem ob man oben oder unten
schlaft).
Ich bin sooo froh, dass ich mich für dieses Hotel
entschieden habe! Und nicht nur weil ich jetzt überall herum erzählen kann,
dass ich einmal in einem Tippi gewohnt habe, obwohl das ohne Zweifel saucool
ist, ok?
Arts Factory – a world of it’s own – das ist der Slogan und
da stimm ich zu 100% zu! Viele Leute im alternativen Stil, mit Rastalocken und
Tattoos und so :P (nicht alle! Aber halt mehr als sonst irgendwo!).
Das Hostel besteht aus „Haupthaus“ wo die langweiligen,
normalen Zimmer sind, um die 15 Tippis (die coooolen Zimmer) und ein
Campingplatz (eine richtige Zeltstadt). Es gibt hier sehr viele Leute, die
schon seit Monaten hier wohnen, denn das zelten ist ja ganz günstig und die
Leute echt spitze! Des Weiteren ist hier auch der Altersdurchschnitt etwas
höher, was ich klasse finde! Nicht gegen die frisch ausgeschulten 18 und
19-jährigen (naja vielleicht ein bisschen).
Am ersten Tag hat das Hostel am Abend eine Talentshow
veranstaltet. Viele gute Musiker (ob Hobby oder Berufsmusiker) haben nach der
Reihe ein coolen Song nach dem anderen gespielt. Alle mit Gitarre, teils
Beatboxer, teils Trommeln, teils Didgeridoo, teils alles! Die Stimmung war
super! Der Platz war gerammelt voll (siehe Foto).
Später habe ich so durchgeknallte, aber super nette Leute vom Campground getroffen und ich wollte mir diese Zeltstadt gerne mal ansehen. Tim aus Deutschland hat mich herumgeführt und wir haben uns dann zu Garry (Australier) ins Zelt gechillt. Oh Mann wie cool! Ein Zelt mit Kasten, Tisch, Stühle und richtiges Bett! Wir reden da von einem stinknormalen Zelt, das man innerhalb von 5 Minuten aufgebaut hat!
Das gute am Im-Tippi-Schlafen ist, dass es in der Nacht fein
kühl ist. Ich weiß von anderen, dass sich in den normalen Zimmern um 6 Uhr
jeder eine kalte Dusche wünscht und so ziemlich die ganze Körperflüssigkeit
rausgeschwitzt hat. Nicht zu übersehen/überriechen der Gestank! Der Nachteil am
Tippi ist, dass man untertags gegrillt wird, da ist es dann im normalen Zimmer
wieder besser. Also das Tippi untertags besser meiden!
Am zweiten Tag habe ich mich bei einer Trommelstunde
beteiligt. Ich hatte noch nie zuvor getrommelt, aber der Lehrer hat uns zu
Beginn die Grundkenntnisse gezeigt. Zuerst hat er einen Rhythmus vorgetrommelt
und wir haben nachgetrommelt. Später hat er jeden gezeigt welchen Beat wir
trommeln sollen (ich habe mit Garry den gleichen Beat getrommelt, also wenn ich
rausfliege, habe ich den Rhythmus gleich wieder gefunden) und wir haben dann
alle so richtig coole Trommelmusik gemacht :D. Voll das Highlight! Und voll das
gute Gefühl! Möchte das mit dem Trommeln zu Hause gerne weiter machen.
Kaum zu glauben, aber war ich habe diesen Abend echt mal
eine Pause gemacht und um 11 schlafen gegangen.
Am nächsten Tag stand ein Tagesauflug nach Nimbin am
Programm. Das ist und bleibt eine Hippiestadt, wo dir frisch und fröhlich auf
der Straße Gras, Pilze oder Kekse angeboten werden. Ich werde jetzt nun nicht
ins Detail gehen ( da ich immerhin weiß wer aller diesen Blog liest und so).
Kurz gesagt: Wir hatten es sehr, sehr lustig :P. Und ich habe die 4 Briten auch wieder getroffen hihi
Die Gruppe aus unserem Hostel war mit Sicherheit die coolste :D.
Abends bin ich mit Freunden dann in die „Brewery“ gegangen, was übersetzt Brauerei bedeutet. Die Brewery ist nicht nur ein Cafe/Nachtclub sondern auch wirklich eine Brauerei. Da ich ja nicht so ein leidenschaftlicher Biertrinker bin, kann ich nicht sagen ob das Bier schmeckt oder nicht. Von den Erzählungen der anderen ist es (aus europäischer Sicht gesehen) „ganz ok“. Wiederum mit cooler Trommel/Didgeridoo/Gitarrenmusik (hätte meim Paps auch gefallen!)
So vergingen nun die Tage in Byron Bay. Der Strand ist
gerammelt voll mit Surfern und Leuten, die sich einfach nur sonnen und den
Rausch ausschlafen.
Ich habe echt viele nette Leute getroffen. Südamerikaner,
US-Amerikaner, Italiener, Deutsche (natürlich, die sind ja überall), Engländer,
die Liste ist unendlich.
Obwohl das Hostel und die Leute super waren, hatte ich nicht
das Bedürfnis zu verlängern. Ich war sogar ganz froh, als ich abgereist bin und
hoffte auf ein paar partyfreie Tage, da das (wie erwähnt) echt anstrendend ist
mit der Zeit.
Also ab geht’s nach Surfers Paradise. Eines der Zentren des „Partymachens“
(Toll! Soviel zu meinem Plan mich zu regenerieren). Aber das folgt dann im
nächsten Eintrag.. Bis dahin.. Bitte um etwas Geduld.. Ich muss noch coole
Abenteuer und Geschichten sammeln. In 10 Tagen fahr ich auf die nächste Farm,
wo ich wieder Zeit und Muse für Blogschreiben habe (keine Versprechungen! :P)
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