Hallo Leute,

schön, dass ihr auf meine Seite gefunden habt :-)
Hier könnt ihr meine Erfahrungsberichte während meines Australien - Aufenthaltes nachverfolgen.


Sonntag, 1. Juni 2014

Zurück in Tasmanien



Ich hatte nun 6 Wochen Tasmanien vor mir.

6 ganze Wochen lang hatte ich mein eigenes Zimmer. Ok einen ist ein Caravan, aber der ist super! Der Caravan ist mein eigenes kleines Königreich, wo ich rücksichtslos in meinem Chaos leben konnte und sich darüber niemand beschwerte, herrlich!

6 Wochen lang ein schön herbstlich kühles Wetter. 6 Wochen lang leckeres Essen und super Filme am Abend. 6 Wochen lang konnte ich mich von meiner Reise-Krankheit erholen.

6 Wochen vergingen verdammt schnell!

Mein erneuter Aufenthalt in Tasmanien fing schon einmal mit einigen Festivitäten an.


Kapitel: OSTERN

Wenn die Familie White etwas kann, dann ist es Ostern zu feiern. Zu Hause in Österreich wird zu Ostern zwar das ganze Haus geschmückt und man läuft mit dauer-flauen Magen herum, vor lauter viele Ostereier naschen, aber wir haben nie ein so großes Osterfest gefeiert. Dieses Jahr lud Giuliana ihre ganze Familie zu sich ein. Das bedeutete ein Haufen Arbeit!

Am Vortag und am nächsten Vormittag wurde gekocht wie verrückt. Man möchte meinen wir hätten eine ganze Armee zu versorgen.



Jeder von uns hatte von Giuliana einen Schokoosterhasen bekommen, was meiner Figur natürlich verdammt gut tat! (Ich hoffe jeder konnte soeben den Sarkasmus heraus lesen).


Dieses Mal habe ich mir etwas vorgenommen und auch umgesetzt. Ich wollte Giuliana jedes Mal beim Kochen auf die Finger schauen, ihr tatkräftig helfen und meine Lieblingsrezepte aufschreiben. Mama und Papa ihr könnt euch auf meine Rückkehr freuen, da wird ihr verköstigt tihihi.

Nachmittags hatte ich einen so vollen Bauch und natürlich ein so schlechte Gewissen, dass ich meine Laufschuhe einweihen wollte. Hier in Cygnet ist es sehr hügelig, also nichts mit fade gradeaus laufen, nein nein!

Meine Lieblingslaufstrecke war die hinunter zum Fluss. Leider leider hab ich in meinem Lauffieber etwas übertrieben und ich habe vom vielen Bergablaufen Knieschmerzen bekommen. Alternativ fing ich mit Powerwalken an, hinauf auf den Hügel und zurück. Ich war am Ende genauso erledigt wie nach dem Laufen :)





Kapitel: GENEVIEVE'S GEBURTSTAG

Die nächste Festlichkeit, die auf uns zu kam war GENEVIEVES GEBURTSTAG. 16 Jahre alt wird sie. Für europäische Verhältnisse sieht sie aus wie 20, aber in Australien ältert man aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung ja schneller.

Was soll ich ihr bloß schenken? Als wir am Tag zuvor in Hobart waren, habe ich Genevieve angeboten sich um 30 Dollar Geschenke auszusuchen. Sie hat ein Top um 10 Dollar gefunden und einen Ring um 20 Dollar, den sie seither jeden Tag an hat. So etwas freut mich unglaublich. Es ist als würde sie jeden Tag ein Teil von mir tragen und wenn sie den Ring sieht, wird sie an mich denken. Zu Weihnachten hatte ich ja allen 3 Schwestern eines meiner selbstgemachten Armbänder geschenkt und Emalisa trägt ihres auch jeden Tag. Gut gemacht, Gabi :D

Gefeiert wurde ihr Geburtstag allerdings nicht so groß wie Ostern, aber doch wurde auch diesesmal wieder umfangreich gekocht.

Auf dem Speiseplan stand Lasagne! Nur Lasagne? Ja NUR Lasagne! Es hat Giuliana, Davide (italienischer WWOOFer) und mich ganze 6 Stunden gedauert diese verdammte Lasagne zu kochen. War es denn die 6 Stunden wert? Nicht wirklich! Sie war gut, keine Frage, alles was Giuliana macht ist super lecker, aber für 6 Stunden war das jetzt nicht der Reißer.
Giuliana’s Eltern wanderten in den 50ger Jahren von Italien nach Australien aus und es kommt mir so vor als ob Immigranten ihre alten Traditionen viel intensiver leben, als die Italiener in Italien selbst.
So musste auch die Lasagne traditionell gemacht werden. Die traditionelle Lasagne wird nicht mit Bolognese Sauce gemacht, sondern mit Fleischbällchen! Giuliana verwendet keine Nudeln aus dem Supermarkt, nein, die werden immer selbst gemacht..
Ganz ehrlich? Mir schmeckt die Lasagne von meinem Paps besser :P

Was allerdings der Oberreißer war, war Giulianas Käsekuchen! WOOOW! Wie gut, dass ich jetzt das Rezept habe.


Kapitel: FLO'S 30. GEBURTSTAG

Mama: "OOOOH Schade Gabi, dass bei Flo's Geburtstag nicht dabei sein kannst!"
SAGT WER?


Alles ist möglich! Skype :D

War ein super Geburtstag! Sehr witzig und unterhaltsam. Auf dem Foto fehlt nur noch Mathilde, die sich geopfert hat, dieses Foto zu machen. Wenn man allerdings ganz fest ins Foto hineinzoomt, sieht man sie Links unten im Laptop :D Also sind wir doch alle vollständig.

Tja was schenkt man jemanden zum Geburtstag, der über 14000 Kilometer weit weg ist?
Mama: "Du brauchst ihm doch nichts schenken!" Wieso macht die sich eigentlich die Mühe mir das ständig zu sagen? Flo ist mein Bruder und es wir reden hier von seinem 30. Geburtstag! Nicht der 29. und auch nicht der 31. Nein der 30.! Und der ist verdammt wichtig!

Unkreativ wie ich bin schenk ich dem Flo wieder einmal nur etwas Fesches zum Anziehen (siehe sein Shirt) - Zalando machts möglich!


Kapitel: EMALISAS ABSCHIEDSFEIER

Meine liebe, verrückte Mimma und ihr Freund fliegen nach London und bleiben dort erstmals für mindestens 1 Jahr. Ich werde euch jetzt nicht im Detail erklären wie fertig das meine Giuliana gemacht hat. Das Gute daran war, dass Mimma die letzten paar Wochen uns oft auf der Farm besuchen war :)

Es hat mich unglaublich gefreut, dass mich Mimma bei der Abschiedsfeier dabei haben wollte. Ich habe an diesem Tag mit Genevieve zusammen in Hobart übernachtet.



Elena hat sein 2 Monaten einen Freund und die beiden sind total verliebt. Das freut mich so sehr für Elena, denn die verdient nur das Beste.

Mimma und ich haben uns ganz fest vorgenommen uns in Europa gegenseitig zu besuchen. Wenn ich sie in London besuchen komme hoffe ich entweder, dass sie mit ihrem Freund Schluss gemacht hat (ich mag Aiden nicht, so ein fauler Sack!), oder dass Aiden dann beschäftigt ist und ich Mimma für mich alleine habe :P.

Ich hab ihr angeboten mit mir Weihnachten in Innsbruck zu verbringen, das wäre schön :).
Wenn Aiden auch dabei sein soll, muss ich da wohl durch.



Kapitel: REBECCA

Macht euch auf ein langes Kapitel voller Lästereien gefasst!

Rebecca war ganze 3 Wochen auf der Farm. Für alle von uns war das ein bisschen zu lang.
Sie kommt aus England, ist 29 Jahre alt und ziemlich korpulent. Eigentlich ist sie ja ganz nett, aber soooo gesprächig, dass dir die Ohren bluten!
Sie hat dieses bestimmte Feingefühl  einfach nicht, wann genug geredet wurde und welches Gesprächsthema man besser nicht anspricht. Sie holt bei ihre Geschichten immer so aus.
 
Im Hause White hat sich dann der Insiderjoke ergeben. „Einen auf Rebecca machen“ ist  „ewig lange für eine Geschichte ausholen, die in 2 Sätzen erzählt werden könnte!“


Chris arbeitet seit neuestens 5 Tage die Woche in Hobart und kommt nur noch am Wochenende nach Hause. Er freut sich dann unglaublich auf ein heißes Bad, Ruhe und Frieden.
Glaubt Rebecca wirklich, dass ihm ihre meine-freundin-hat-neuestens-bei-harrods-5-sauteure-jimmi-choo-schuhe-gekauft-und-macht-sich-einmal-im-monat-um-ewig-viel-geld-die-haare-wobei-sie-nie-ausgeht-blablabla OH MEIN GOTT!

Giuliana hat etwas gegen übertriebenen Alkoholkonsum! Auch hier fehlt der Rebecca das Feingefühl wenn sie auf einmal mit ihrer eines-tages-war-ich-und-eine-freundin-so-sturzbetrunken-dass-uns-das-taxi-erst-nicht-mitnehmen-wollte-und-dann-haben-wir-ein-anderes-gefunden-da-haben-wir-beide-reingekotzt-und-ich-weiß-nicht-wie-ich-nach-hause-kam-Geschichte daherkommt.
Mir erzählte sie kichernd, dass sie zu Hause auf 70ger-Festen immer Twist getanzt hat und dabei so kurze Kleidchen anhatte, die ihr immer raufgerutscht sind. Die Engländer.. sind schon ein komisches Volk :P

Versteht mich nicht falsch, eigentlich ist sie ja ganz nett. Sie hatte immer ein offenes Ohr für mich, wobei sie auf meine Geschichten immer mit einer 5 Mal längeren Geschichte aus ihrem Leben daher kam.

Sie ist aber auch sooo langsam. Giuliana sagte mir eines Tages, dass ich ¾ der Arbeit mache und Rebecca ¼. Sie wartet auch immer auf Anweisungen und steht daweil im Raum herum wie ein massiver Steinklotz. Man sieht doch, dass die Küche aufgeräumt werden muss, wieso macht man das nicht einfach?
Ich wollte Rebecca ja nicht immer herumkommandieren, immerhin ist sie ja 6 Jahre älter als ich.
Giuliana hatte etwas gegen die Art und Weise wie Rebecca das Geschirr wäscht, denn das Wasser ist immer viel zu schmutzig und ölig – toll jetzt kann die mit 29 nicht einmal abwaschen, hallo?
Okok ich hab nichts dagegen, wenn ich den Abwasch mache. Rebecca steht in der Zwischenzeit mit einem Geschirrtuch neben mir und wartet immer auf das nasse Geschirr. Dass draußen am Tisch viel dreckiges Geschirr hereingebracht werden müsste, bemerkte sie natürlich nicht. Kein Problem, ich hol es dann eben selbst. Ach ja nicht zu vergessen ihr ständiges Gequatsche nebenher.
Ja eigentlich ist sie ja ganz nett..
In der 3. Woche ihres Aufenthaltes wurde ich allerdings ein bisschen launisch. Ich hab Genevieve und Giuliana schon vorgewarnt, dass ich momentan ein bisschen verärgert bin und sie das nicht persönlich nehmen sollen, doch die beiden konnten mir das sehr gut nachvollziehen.
Rebeccas Geschichten über die ganzen Jungs, die sie gehabt hat und die auf sie stehen, gingen mir unglaublich auf den Senkel. Sie zeigt mir dann immer Fotos von den heißesten Typen und meinte kichernd „ich weiß ja auch nicht wieso die alle auf mich stehen hihihi“ .. mhm genau!
Jaja eigentlich ist sie ja ganz nett.

Kapitel: ARBEIT

Giuliana und Chris haben leider fast alle Kühe verkauft. Sie behielten nur noch ein paar Kühe und Kälber, doch aus dem täglichen melken wurde dieses Mal nichts mehr.
Allerdings stand viel andere Arbeit auf dem Programm.
Eine davon war die Gartenarbeit. Witzig ist, dass ich Gartenarbeit nie mochte, doch anfing zu lieben. Auch hier hab ich Giuliana brav auf die Finger geschaut und sie hat mir sehr viel über verschiedene Pflanzen erzählt. Ich wusste gar nicht, dass garteln so eine Wissenschaft ist. Ich will jetzt auch einmal einen Garten haben :D. Das Wetter war perfekt und wir hatten einen Busch nach dem anderen gestutzt. Um genau zu sein, das war meine Aufgabe. Des Busch zu stutzen und ihm dann einen schönen Haarschnitt zu verpassen. Rebecca war anscheinend nicht so vertrauenswürdig, bzw. hätte vermutlich den ganzen Tag an 2-3 Ästen herumgeschnipselt, also war es ihre Aufgabe die abgeschnittenen Äste aufzuräumen und Unkraut zu jähten.

Dann war da noch die Tomatenarbeit. Ich weiß noch wie ich im Dezember zusammen mit Anja die ganzen Tomaten gepflanzt habe und nun sind sie reif, bzw. beim reif werden. Wir haben jede Woche eine weitere Schubkarrenladung an Tomaten ins Haus gebracht und diese zu Tomatensoße verarbeitet. Einfache Tomatensoße, ohne Zusatzstoffe oder sonstige Zutaten! Diese Soße wurde dann in Flaschen abgefüllt und zu späterer Zeit für Pastasoße verwendet. Jede Woche hatten wir etwa 20 1-Liter-Flaschen Tomatensauce abgefüllt. Das bedeutet für Familie White einen ganzen Jahresvorrat oder mehr!
Dabei haben wir ein uraltes Tomatensauce-Gerät aus Italien verwendet, das Giuliana von ihrem Vater bekommen hatte.




Neben der Gartenarbeit und Tomatenarbeit war da noch die Apfelarbeit (Apfelkompott machen) und jede Menge Aufräumarbeit. Ich hab jeden einzelnen Tag total genossen. Ich liebe diese Familie hier und ich fühl mich wie ein Teil von ihnen.


Kapitel: HUNDE

Der liebe, alte Saxon. Ein Labrador, der unglaublich auf Essen fixiert ist und sein ganzes Leben lang immer nur auf der Suche nach Essen ist.


Dann haben wir noch einen weiteren, auf Essen fixierten, jüngern Labrador Bertie. So ein gut trainierter und erzogener Hund. Bertie ist ein richtiger Goldschatz und ich liebe ihn, wie ich noch nie einen Hund geliebt habe. Mit seinen knapp 3 Jahren ist er noch in seiner verspielten Jugend. Das aller niedlichste ist wohl, wenn er mit einem Spielzeug im Mund herumläuft. Hin und wieder findet er einen Schuh, den er dir dann schenken will.


Zu ihrem 16. Geburtstag hat Genevieve einen kleinen 8 Wochen alten Dobermann Welpen bekommen. Hugo nannten wir den Knirps. Ich konnte noch 2 Wochen lang staunen wie schnell ein Welpe wächst und ich half Genevieve dabei ihn zu tranieren. Auch das richtige Hundetraining ist eine Wissenschaft. Genevieve kann das extrem gut, wie man schon bei Bertie merkt.

2 Wochen lang hatte ich noch Zeit den kleinen Hugo zu knuddeln und abzubusseln.






Eines Tages war ich mit den Hunden alleine zu Hause, denn Genevieve und Giuliana waren in der Stadt und Rebecca hatte uns schon verlassen. Die meiste Zeit schläft der Welpe, gleich wie ein Baby. Sofort nachdem er aufwacht, müssen wir mit ihm raus und wenn er pinkelt sagen wir "Pissipissi!". Sobald er seine Hundemahlzeit gegessen hat, müssen wir auch sofort hinaus, damit er sein Geschäftchen erledigt und wiederum sagen wir "Pissipissi!". Mit der Zeit weiß er, dass das ein Kommando zum Geschäftchen-erledigen ist.


Der alte Hund Saxon will mit Hugo gar nichts zu tun haben und versteckt sich immer vor ihm. Saxon ist kein Hund der andere Hunde anknurrt, er bellt nur und läuft weg.
Bertie hingegen liebt Hugo. Er liebte ihn von Anfang an und er ist so gut zu ihm, wie ein Bruder/Vater. Sobald Hugo groß ist, wird er allerdings das Kommando übernehmen, da bin ich mir sicher :)



Kapitel: ABSCHIED


Es brach mir das Herz, dass ich mich schon wieder von dieser wundervollen Familie trennen musste. 6 Wochen vergingen viel zu schnell und ich war noch gar nicht bereit weiterzureisen. Ich konnte mich noch gar nicht auf das kommende Fidschi-Abenteuer freuen.

In der letzten Nacht war der Himmel so unglaublich klar und die Sterne hell, dass Genevieve mit ihrer super Kamera ein unfassbar schöne Fotos geschossen hatte.



Leider hatte Elena nicht oft Zeit uns zu besuchen, doch in der letzten Woche übernachtete ich einmal bei ihr in Hobart und wir haben uns abends Filme angeschaut und bis in die Nacht hinein gequatscht. Ich hoffe sehr, dass Elena mit ihrer Diabeteskrankheit und ihren Hüftproblemen zurecht kommt und bald ihre Reiseträume verwirklichen kann. Sobald sie nach Europa kommt, sehe ich sie wieder und reise ein bisschen mit ihr herum. Auf das freuen wir uns schon beide.

Die Sachen wurde also widerwillig gepackt und bei der Bushaltestelle wurden Tränen vergossen.

Dieses Mal war der Abschied schwerer.
Als ich mich damals im Dezember verabschiedet hatte war ich voller Reiselust, Erwartungen und Vorfreude.
Dieses Mal ist es anders. Ich weiß nämlich, dass ich Giuliana vielleicht nie wieder sehen werde. Nach dieser Reise habe ich so ziemlich alles von Australien gesehen (der Westen folgt noch in einem Monat) und ich werde die nächsten Jahre andere Länder bereisen. Ich weiß nicht wann und ob ich jemals wieder nach Tasmanien kommen werde.
Giuliana ist wie eine 2. Mutter. Natürlich könnte sie nie im Leben meine richtige Mama ersetzen, denn das ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Doch Giuliana ist mir so ans Herz gewachsen! Sie ist so eine gute, positive, großzügige, witzige, liebenswerte Frau und ich wünsch ihr nur das Beste.

Montag, 19. Mai 2014

Whitsunday Islands, Townsville, Cairns


Hallo ihr Lieben,

nach der Horrorfarm in Rockhampton ging es weiter nach Airlie Beach. Von dort aus ging der 3 tägige Segeltrip zu den Whitsunday Islands los. Ich war so unglaublich aufgeregt und wusste nicht wohin mit meinem Glücksgefühl. Ich habe die ganze Zeit bis zur Abreise dämlich vor mich hingegrinst.

Airlie Beach ist ein richtig süßer, australischer Küstenort mit einer langen Straße voller Shops, Restaurants und Bars. Es gibt auch Strände, wobei ins Wasser darf man nicht gehen. Alle Orte nördlich von Rockhampton gelten als Quallengebiet.

Mein Hostel war auch sehr entzückend, ein bisschen abseits zwar, hat aber einen großen Garten mit Liegestühlen, Hängematten, Swimmingpool und fantastischer Aussicht. Ich konnte hier gemütlich die Ruhe vor dem Sturm genießen, mein Buch lesen und mich dämlich grinsend auf den Segeltrip vorbereiten.

Für so etwas einfaches wie ein Segeltrip muss man witzigerweise einige Regeln beachten. Bring keine Taschen oder Rucksäcke mit Reißverschluss! Verpacke alles in einfachen Plastiktüten (Aha!). Bring keine Glasflaschen (ok das macht Sinn). Bring keinen Rotwein (ok das macht keinen Sinn. Haben die etwa Angst, dass wir alles verschütten? Hallo? Wir sind erwachsene, vertrauenswürdige Menschen! Oh Moment, hab vergessen es sind ja Engländer an Bord..). Bring keine Bananen (wieso nicht!!!??? Ich mag Bananen!).

Am 7.4. traf sich die ganze Crew des Maxi Apollo Bootes am Hafen von Airlie Beach. So ziemlich jeder Passagier hatte 4 Liter Goon (Wein aus dem Plastiksack) mitgebracht.


Das Publikum war wieder einmal sehr gemischt. Deutsche, Engländer (diese beiden Nationen sind überall dabei), Holländer, Kanadier, Franzosen, Schweizer und eine Österreicherin (das wär dann mal ich..).

Wir hatten einen Skipper, einen Koch und einen unglaublich feschen, neuseeländischen Tauchlehrer dabei.

Das Boot Maxi Apollo machte damals in den 70ger Jahren bei einigen Segelrennen und Tunieren mit und staubte dabei viele Preise ab. Nun ist es eine Touristenattraktion, mit der wir zu den Whitsunday Island segeln. Gemütlich ist es auf dem Boot nicht! Da es ja eigentlich ein Rennboot ist, gibt es keine feinen Sitzgelegenheiten, Bänke, Polster oder so. Nein! Wir mussten es uns auf dem ewig harten Boden an Deck gemütlich machen. (Mein Hintern tat noch nach einem Monat weh!).



Die ersten zwei, drei Stunden an Boot waren der reinste Horror! Ich musste mich erst einmal an das Bootleben gewöhnen, einen Punkt am Horizont fixieren und dabei versuchen nicht vom Boot zu rutschen, vor lauter schief segelt das Boot.

Am Nachmittag kamen wir bei einem der Höhepunkte an. White Haven Beach - das Wahrzeichen der Whitsundays. Das Paradies auf Erden. Hier ein paar Bilder:



 

Nach der kurzen Wanderung zum Aussichtspunkt gingen wir hinunter zum Strand. Jeder von uns hatte einen Anti-Stinger-Suit (Anti-Quallen-Neoprenanzug) bekommen, mit dem wir im Wasser planschen können. Ich weiß, auf dem nächsten Bild hab ich den nicht an, aber wie würde es denn aussehn, wenn ich da im Paradies mit einem Pinguinkostüm herumlaufe?


Die kleine, zierliche Engländerin Sarah, mit ihren falschen, riesen Brüsten hat es nicht geschafft den Anzug richtig anzuziehen (Reißverschlus wird hinten zugemacht). Nein! Sie hatte den Reißverschluss vorne und nur halb zu, damit man ihre riesen-falschen Brüste sieht. Oh Mann!
Jaja die Gruppe selbst war etwas eigenartig. Ich kann nicht behaupten, dass ich die Whitsundays in vollen Zügen genießen konnte, denn einige aus der Gruppe waren mir schier zu hart. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass mir das viele Reisen und Partymachen zu viel wurde. Ich war wohl mit meiner Energie etwas am Ende und wollte diesen Ausflug ruhiger angehen.

Abends saß ich dann mit der "ruhigen" Gruppe bei einem Glas Wein auf dem harten Boden zusammen, während sich die "verrückte" Gruppe (bei der ich sonst immer dabei bin) mit Trinkspielen die Birne weggeschossen hatte.




Die Buchten, in denen wir über Nacht Anker legten, waren unbeschreiblich schön. Die Ruhe, die Idylle, das Rauschen des Meeres, die singenden Seevögel und die aufgehende Sonne machten den Moment fast perfekt - wäre da nicht der ewige Gestank nach Alkohol.


Untertags wurde viel geschnorchelt. Das Riff der Whitsunday Islands gehört zum Great Barrier Reef, wobei die Unterwasserwelt hier nichts besonderes ist. Im Vergleich zu den Tauch- und Schnorchelgängen die ich bei Cairns, Port Douglas und Lady Elliot Island unternommen habe, war das hier ein Schritt nach hinten.

Ein Tauchgang war im Preis inkludiert. Von 24 Backpacker hatten genau 3 Leute einen Tauchschein-> eine davon war ich :).
Der Tauchgang hier war unspektakulär und viel zu hektisch. Die anderen 21 Backpacker durften alle einen Probetauchgang machen. Unser Tauchguide war damit den ganzen Tag beschäftigt und eben dementsprechend hektisch bei der Sache.

Wir hatten somit viel zu viel Zeit an diesem Platz verbracht. Alle waren schon vom vielen Schnorcheln erledigt, hungrig und durstig und mussten aber noch 2 Stunden am Strand warten, bis uns jemand von der Crew mit dem Dingi abholen kam. Die armen blassen Deutschen und Engländer wurden ganz schön von der Sonne verbrannt. Auch mich hat es an der Nase und den Lippen erwischt! Aua!


Einer der Backbacker hatte eine GoPro dabei und viele coole Unterwasserbilder geschossen.


Der letzte Strand an dem wir Halt gemacht haben, war neben dem White Haven Beach der schönste.
Der Strand ist Heimat vieler Schildkröten, mit denen man hier schwimmen kann. Das war richtig super! Ich bin einer Wasserschildkröte noch nie sooo nahe gekommen :D



Hier wurde nur noch Blödsinn gemacht. Wir haben Pyramiden gebaut, Kinderspiele gespielt (Fangen) und am Strand die Aussicht genossen.



Hier haben wir das Wort MAXI APOLLO versucht festzuhalten.


 Wenn ich so im Nachhinein an den Trip denke, denke ich an die vielen positiven Eindrücke, die ich gesammelt habe und noch dazu war das Wetter perfekt. Diese Inseln sind wohl eine der schönsten Gegenden auf der Welt.


Zurück im entzückenden, ruhigen Hostel in Airlie Beach musste ich mich schon für den Ausgang herrichten. Wir trafen uns um 7 Uhr abends in einem Lokal. Ich habe mich tapfer dazu gezwungen gut gelaunt zu sein und das Tanzbein zu schwingen. Ich konnte es kaum erwarten mich am nächsten Tag auszuruhen, denn eine solche Tour ist doch sehr kräfteraubend.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, waren meine sonnengebrannten Lippen auf das 5-fache angeschwollen und ich kam mir vor wie ein Fisch! So also fühlt es sich an, wenn man eine Schönheitsoperation hinter sich hat! Ich sah so unglaublich lächerlich aus. Mir blieb nichts anderes übrig, als meine Lippen mit Benpanthen zu behandeln und jeglichen, menschlichen Augenkontakt zu vermeiden. Herausforderung angenommen! Ich hab den ganzen Tag geschlafen!

Als die Schwellung dann stetig zurück ging, sah ich einmal wie schön es sein kann richtig kräftige, füllige Lippen zu haben - sah aus wie ein Hollywoodstar tihihi.


Weiter ging es nach Townsville! Schon seit ein paar Tagen war in den Nachrichten die Rede von einem Tropenzyklon. Da ich die österreichischen Wetterberichte wie morgen-gehen-wir-im-schnee-unter-oh-siehe-da-es-hat-20-grad gewöhnt bin, habe ich der Zyklonvorwarnung nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Im Bus war eine Backpackerin die im Internet die Nachrichten las und ganz aufgerecht erklärte, dass der Busveranstalter Greyhound die Strecke Townsville-Cairns für die nächsten 4 Tage komplett storniert hat! Oh Oh!

Premier Motor Service ist ein weiterer großer Busveranstalter, der seine Kunden nicht ganz so im Stich lies und jeden Tag (außer Montag) nach Cairns fuhr. Die Autobahn und die wichtigen Straßen waren überflutet und Premier musste einige Umwege im Kauf nehmen, aber so wie Greyhound einfach GAR NICHT fahren, das kann es ja auch nicht sein! Was wenn jemand einen Flug von Cairns nach irgendwohin gebucht hat? Pech gehabt?

Ich habe meinen Aufenthalt in Townsville sicherheitshalber auf 4 Nächte ausgedehnt und den Premierbus für Dienstag nach Cairns gebucht.

3 von 4 Tagen hatte es durchgeregnet. Es war zwar nicht kalt, aber immer nass. In meinem Zimmer hatte ich ein Stockbett gleich neben dem Fenster ergattert und konnte nachts, als der Zyklon auch Townsville erwischte, das Spektakel betrachten. Der Wind war so stark, dass ein lautes pfeifendes Geräusch entstand, die Palmen neben dem Hostel wurden fast weggeweht und ich konnte nicht schlafen.

Wie gut, dass ich ein weiteres entzückendes Hostel erwischt habe, wo ich auch einige von der Whitsundays-Gruppe wieder getroffen habe.

Was macht man nun an regnerischen Tagen, außer Filmschauen und Game of Thrones lesen? Das Aquarium und die Museen haben aufgrund vom Zyklon geschlossen (HÄH? Wieso? Weils ein bisschen regnet? Macht nicht wirklich viel Sinn, Leute!).


Einmal bin ich mit dem Bus in das große Stockland Einkaufszentrum von Townsville gefahren und hab mir pinke Laufschuhe gekauft. Meine lieben Eltern haben mir ja zu Ostern ein bisschen Geld überwiesen (keine Ahnung wieso, denn zu Ostern beschenken wir uns eigentlich nie! Trotzdem Danke :D). Muss wohl daran liegen, dass ich ihnen verraten habe ein bisschen zugenommen zu haben. "Du kannst dir von dem Geld ja Laufschuhe kaufen!".. Hach was für eine fürsorgliche Mutter :P

Der einzige Grund weshalb ich nach Townsville gekommen bin, war damit ich einen Tagesausflug auf Magnetic Island machen kann. Da hat es die Wetterfee ja einmal gut gemeint und den Montag zu einem sonnigen, warmen Tag gemacht. Optimal!

Es war herrlich. Ich war den ganzen Tag wandern (habe sogar 2 Schlangen gesehen, was ein bisschen beunruhigend ist, denn ich war allein am weg, aber die haben sich eh gleich verzischt).

Diese Insel mit den herrlichen Wanderwege ist einer meiner liebsten Gegenden in Australien. Kann ich nur empfehlen. Einige mieten sich ein Auto oder ein Moped, wach ich nicht wirklich verstehen kann, die verpassen ja alles :P.






Das war ein schöner, anstrengender, befriedigender Tag :D.

Der Premierbus nach Cairns war gerammelt voll! Dienstag war der erste Tag, dass alle Busse wieder nach Cairns fuhren. Unterwegs konnte ich die Verwüstung von Tropenzyklon Ita sehen. Einige Bäume sind umgefallen und Felder neben der Straße waren unter Wasser.

Die Zeit in Cairns habe ich mehr oder weniger nur mehr damit verbracht herzuwarten denn freitags ging es wieder zurück nach Tasmanien. Die Luftfeuchtigkeit hier in Cairns war sehr hoch und ich wurde mit ständigen Kopfweh durch den Tag begleitet.

Die Anreise nach Tasmanien fühlte sich wie eine reine Ewigkeit an.

Da das Hostel gratis Shuttlebusse zum Flughafen anbietet, der letzte aber um 5 Uhr fährt, war ich viel zu Früh am Flughafen. Um halb zehn abends ging mein Flug nach Melbourne, wo ich Mitternachts ankam. Da ich ja so unglaublich intelligent bin habe ich kurz vor Abflug einen Kaffee getrunken. Oh siehe da, ich habe im Flieger eine ganze 3er Reihe für mich, da kann ich mich hinlegen und schlafen! Das mit dem Schlaf hat natürlich nicht geklappt! Verdammt!

 Der Weiterflug nach Hobart geht um 6 Uhr früh. Die Zeit bis zum Check In habe ich wie ein Sandler, eingehüllt im Schlafsack am harten Boden vom Flughafen in Melbourne filmschauend verbracht, wo ich es sogar noch geschafft habe mich zu verkühlen, toll -.-. Irgendwie haltet es der Flughafenbetrieb wohl für eine Platzverschwenung Sitzgelegenheiten zur Verfügung zu stellen. Kurz gesagt: ein Horror!

Als ich schlussendlich fröhlich schneutzend im Flieger nach Tasmanien saß, den Sonnenaufgang gonoss, kurz danach weggenickt bin - jetzt ist es zuspät zum Schlafen Gabi - empfand ich ein riesen Glücksgefühl, eine riesen Vorfreude..


Als ich am Flughafen in Hobart aus dem Flugzeug ausgestiegen bin und mir die 14° kalte Luft ins Geschicht gepeitscht hat und mich der Geruch nach frischer Morgenluft überwältigte, kam es mir vor als wär ich zu Hause.  Ein schönes Gefühl..